Eine lange Etappe durch Wälder und Felder liegt an
diesem Wochenende vor uns. Sieben Stunden sagt der
Wanderführer. Doch Rolf ist da anderer Meinung.
Wir starten zur 8. Etappe des Eifelsteigs genau dort, wo wir
beim letzten Mal aufgehört haben. „Em Backes“ in Mirbach,
unterhalb der Erlöserkirche, die an diesem sonnigen
Morgen goldig glänzt. Das „Backes“ hat noch zu, aber auch
das ist egal. Denn wie mittlerweile üblich, haben wir gut
gefrühstückt und uns dann mit dem Taxi, von Hillesheim
nach Mirbach bringen lassen.
Noch ein wenig frisch um die Nase, geht es aus dem Ort
heraus und wir folgen der Ausschilderung über einen
feuchten Grasweg. Immer höher geht es (nun gut, es sind
nicht die Alpen, aber immerhin auf eine Höhe von 512
Meter). Die Ruhe zu genießen tut gut, aber ein
„Verzällcher“ gehört eben auch dazu.
Auf dem Festplatz von Leudersdorf genießen wir den
Fernblick bis zur Nürburg. Heute treffen wir einige
Eifelsteig-Wanderer, die wir am heutigen Tag immer wieder
mal sehen werden. Am Waldrand und durch den
Fichtenwald geht es über Naturwege in den Talgrund des
Ahbaches zum Dreimühlen-Wasserfall. Interessantes
Gebilde, moosbewachsene Felsen, von denen das Wasser
herunter rauscht.
Von hier aus geht es dann zu unserer ersten Pause. Dafür
haben wir uns die „Nohner Mühle” ausgesucht. Ein altes
Gebäude mit einem tollen Biergarten. Hier werden leckere
Pflaumenkuchen und Käseschnittchen aus dem Angebot
probiert.
So gestärkt geht es dann weiter durch den Ort „Loogh“ an
einem Steinbruch vorbei Richtung Kerpen. Der Weg dorthin
führt über weiche Feldwege. Von weitem sieht man schon
die Zinnen der Burg Kerpen. Bevor wir aber die Burg
erreichen, gehen wir noch an dem Grab des Eifelmaler
Fritz von Wille vorbei.
Leider findet im Burghof eines dieser immer häufiger
stattfindenden mittelalterlichen Burgfeste statt, bei denen
man erst Eintritt zahlen muss, um dann an den Ständen
nochmals für viel Geld Waren erwerben zu können. Ist das
was für uns? Kurzes Überlegen – NEIN!
Wir gehen weiter, hören in der Kirche unterhalb der Burg
einem Gospelchor zu, der für eine Hochzeit probt, setzen
unsere Wanderung fort und biegen dann in das „Kleine
Landcafe“ ein, um dort einen guten Kaffee zu trinken. Auch
diese Pause trägt dazu bei, dass die Zeitvorgabe von Rolf
nicht eingehalten werden kann.
Es geht nun weiter auf Schusters Rappen Richtung
Berndorf. Über die offene Landschaft auf den Weinberg zu
und dann in den Ort Berndorf. Hier gehen wir, der
Ausschilderung folgend, an der alten Wehrkirche vorbei,
nicht aber ohne einen Blick in das Kircheninnere zu werfen.
Nun geht es am Waldrand entlang weiter Richtung
Hillesheim. Schon bald sind wir am heutigen Ziel
angekommen: Dem Hotel „Zum Amtsgericht“, wo wir drei
„Einzelzellen“ in dem ehemaligen Gefängnisgebäude
gebucht haben. Der Wirt empfängt uns mit seinem
typischen Eifeler Humor. Nach einer ausgiebigen Dusche
steht dem Abendessen nichts entgegen.
Und das kann sich nicht nur sehen lassen, sondern ist
auch geschmacklich ausgezeichnet. Nach einem kurzen
Rundgang durch Hillesheim und einem Glas Rotwein geht
es in unsere „Zelle“. Ausruhen für den nächsten Tag.
Von Mirbach bis Hillesheim - 25,5 Kilometer -
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