Wir starten die 6. Etappe an einem Wochentag. Ist ja auch mal
schön in der Woche zu wandern und ein Tag Urlaubsfreude
macht den Kopf wieder frei für den Job. Die
Höhenunterschiede sind bei dieser Tour auch nicht so hoch
und der Wanderführer spricht von einer „längeren, aber
leichten Wanderung“. Lassen wir uns überraschen. Pünktlich,
wie wir es uns vorgenommen haben, um 08:30 Uhr, setzen wir
uns, nach dem obligatorischen Startfoto, in Bewegung.
Unser Startpunkt ist heute das Kloster Steinfeld, das zu den
besterhaltenen Klöstern gehört. Schon im 12. Jahrhundert gab
es hier ein Kloster. Vor uns liegt eine lange Tour durch das
Urfttal, 22,5 Kilometer. Und der nächste Ort ist Nettersheim, 10
km von hier! – Gedanken: ‚Haben wir genügend Proviant und
Getränke dabei?‘
Nach rund einer Stunde gibt es schon die erste Belohnung für
unsere „Mühen“, den Blick auf den Königsberg und
rückblickend auf das ehrwürdige Kloster. Tolle Aussicht.
Neben dem schönen Ausblick und einer tollen Landschaft gibt
es für uns an vielen Orten ein wenig erlebbare Geschichte.
Denn an den Resten des Römerweges vorbei gelangen wir ins
Urfttal. Und dass, was die Römer uns hinterlassen haben, wird
uns auf dieser Tour immer wieder begegnen, Römerstraße,
römische Wasserleitung (Grüne Pütz), römischer Tempel und
Matronenheiligtum und römischer Meilenstein.
Doch zunächst einmal heißt es wandern. Die Ausschilderung
ist auf dieser Etappe wieder deutlich besser. Überall sieht man
die grün-gelben Schildchen und so ist unser erstes
Etappenziel, das Dorf Nettersheim, nach gut zwei Stunden
erreicht. Guter Schnitt heute! Gleich, wenn man über den
Eifelsteig nach Nettersheim kommt, liegt das „Römer-Cafe“.
Hier wird eine kleine Frühstückspause eingelegt. Das Cafe ist
empfehlenswert. Auch außerhalb des Eifelsteiges!
Nach der Stärkung geht es weiter. Noch rund 12 km liegen jetzt
noch vor uns. Durch offene Wiesenlandschaften und
Fichtenwälder. Bis wir an einen Rastplatz kommen, an dem wir
uns kurz über das Wetter freuen. Das hätten wir besser nicht
gemacht, denn wie aufs Stichwort öffnet der Himmel seine
Schleusen und es beginnt zu regnen. Der schützende Wald ist
noch ein paar hundert Meter entfernt und als wir ihn erreichen,
haben wir eine gewisse Grundfeuchte. Egal, wir müssen weiter
und Petrus hat ein Einsehen. Es hört auf zu regnen und so
kommen wir unserem Tagesziel immer näher.
Am Ortschild Blankenheim angekommen, möchten wir am
liebsten wieder umdrehen. Es stinkt bestialisch. Kein
Aushängeschild eines Eifelstädtchens. Ok, wir gehen trotzdem
weiter und kommen zum Wasserhäuschen. Und jetzt gibt es
wieder etwas zu meckern. Die Ausschilderung hat kurzfristig
nachgelassen. Auch andere Wanderer suchen die
Hinweisschilder. Gemeinsam finden wir sie und es geht vorbei
an der Burg Blankenheim, heute eine Jugendherberge, über
viele Stufen in das Zentrum der Altstadt. Eine wirklich schöne
Altstadt, mit vielen alten Häusern und Häuschen. Hier finden
wir auch direkt ein wirklich nettes Lokal, mit super freundlicher
Bedienung, um am Ziel unserer heutigen Etappe noch eine
Kleinigkeit zu essen.
In wenigen Wochen werden wir hier den Startpunkt für die 7.
Etappe legen.
Vom Kloster Steinfeld bis Blankenheim - 22,5 Kilometer -
Vorschaubild klicken zum Vergrößern